Aloisiuskolleg
Gymnasium der Jesuiten für Mädchen und Jungen

Die Segel neu setzen

Am Freitagabend war es so weit: Mit einer kleinen Feier verabschiedeten sich unser Rektor Pater Löwenstein und Pater Kascholke vom Ako. Aber die Jesuiten verlassen mitnichten ein sinkendes Schiff sondern sie sorgten rechtzeitig und weitsichtig dafür, dass die Segel für unser Schule neu ausgerichtet werden und uns auch ohne die persönliche Anwesenheit von Ordensleuten eine Zukunft und der ignatianische Geist weiterhin erhalten bleiben.


Der Abschied fällt jedoch weder uns Zurückbleibenden noch den Patres leicht.
Mit den folgenden Worten blickt Pater Löwenstein zurück und gibt seine Pläne für die nähere Zukunft preis:


Es waren sieben Jahre, in denen ich viel lernen durfte: von den Schülerinnen und Schülern und ihren Themen und Fragen, vom Kollegium (denn mein Respekt vor dem Lehrerberuf ist von Jahr zu Jahr gestiegen), von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Hausreinigung, Hausverwaltung und Küche (weil sie mit ganz viel Loyalität und Einsatz den Rest erst möglich machen), und von einem großartigem Teamworking in der Leitung.

Der Orden wird mir einige Monate als „Sabbatzeit“ geben, bevor ich vom Jesuiten-Provinzial, der am 1. August sein Amt antritt, eine neue Aufgabe bekomme, wahrscheinlich irgendwo im deutschen Sprachgebiet. In der Auszeit davor verwirkliche ich einen alten Traum: Zeit zu haben, mit dem Fahrrad zur schönsten Treppe in Europa zu fahren – in Odessa (Ukraine). Und nein: gefährlicher ist wahrscheinlich der Straßenverkehr in Rumänien.

Als ich Priester wurde, hatte ich mir den Vers aus dem Johannes-Evangelium als Motto ausgesucht, wo Jesus sagt: „Ich habe euch dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht“. Gerne habe ich mich nach Bonn aufgemacht und war mit Freude hier. Mal sehen, wohin es mich danach führt. Das AKO und seine Menschen werden schwer zu toppen sein.

 

Und auch Pater Kascholke hat schon Pläne für die kommenden Monate, schaut zunächst aber erst einmal dankbar auf seine Zeit am Ako zurück :


Dankbar bin ich zum einen für die in allen Belangen hilfreichen Kolleginnen und Kollegen, vor allem beim Start ins Referendariat und in der Begleitung der Ausbildung. Zum anderen freut es mich, dass ich das Vertrauen und den Raum erhalten hatte, mich in einigen kreativen Projekten austoben zu dürfen.
Der Abschied vom Ako kommt für mich etwas „zu früh“, weil ich gerne noch zwei bis vier Jahre in den Beruf des Lehrers hineingewachsen wäre, bevor es weitergegangen wäre. Ansonsten darf ich gelassen gehen, weil ich weiß, dass viele Menschen die Schule mit anpackenden Händen und guten Ideen weitergestalten werden.
Das nächste Jahr darf ich dafür nutzen, mir vor allem im internationalen Kontext verschiedene ignatianische Schulen anzuschauen (Belgien, Irland, USA und Litauen), um Impulse aufzunehmen und diese für das deutsche Schulnetzwerk im Austausch fruchtbar werden zu lassen.

In diesem Sinne wünschen wir den beiden eine allseits gute Fahrt, bei der die Segel trotz möglichem Gegenwind stets gut gesetzt und ausgerichtet sind.

Herzlichen Dank für die gemeinsamen Jahre!

Gm